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Jahresbericht 2020

KIBE Region Huttwil


Systemrelevant

Editorial

Wenn ich nur ein Wort verwenden dürfte, das 2020 für KIBE Region Huttwil beschreiben sollte, wäre das nicht etwa «Corona» sondern «systemrelevant». Wir bieten den Eltern die Sicherheit, dass ihre Kinder durch gut ausgebildetes Personal professionell betreut und gefördert werden, während sie anderen Verpflichtungen nachgehen, so definieren wir unsere Mission. Als der Bundesrat fast die ganze Schweiz nach Hause schickte, erklärte er die familienergänzende Kinderbetreuung für systemrelevant. Plötzlich hatten wir eine zweite Mission, vom Staat angeordnet.

Die Gründerinnen des Trägervereins Kita haben sich wahrscheinlich nicht vorgestellt, dass die Kita, die sie ins Leben rufen, rund zehn Jahre später für systemrelevant erklärt würde. Als wir Ende Januar Vertreter der Gemeinden und des Sozialdienstes im KIBE-Huus begrüssen durften, ihnen stolz unser Huttunäscht zeigten und unsere Bereitschaft Betreuungsgutscheine einzuführen betonten, waren auch wir noch weit weg von dem, was wenige Wochen später passieren würde. Da sassen Janine, Sarah und ich am Abend des 13. März im Büro der Geschäftsführung und besprachen was zu tun ist. Noch vor Mitternacht ging ein Mail an den Vorstand (mit Gruppenselfie, ohne Masken natürlich) und an die abgebenden Eltern mit der Botschaft «wir betreuen weiter» (ohne Gruppenselfie). Bereits zwei Tage später teilten wir die Grundsätze mit, wie wir den Betrieb aufrechterhalten und am 18. März folgten Präzisierungen aufgrund der neusten Verordnung des Bundesrates.
Was wir da in wenigen Stunden gemeinsam erarbeitet haben, war so gut, dass wir seither praktisch keine Anpassungen vornehmen mussten. Natürlich haben wir das Glück, dass Janine und Sarah ihr Handwerk verstehen und ich einerseits einen Master in Gesundheitswesen habe und anderseits Dozent für Öffentlichkeitsarbeit bin, aber dass KIBE Region Huttwil letzten Endes ohne grössere Probleme durch diese Pandemie geht, liegt daran, dass in den Jahren davor die Basis gelegt wurde. Die Mission und die Rollen sind klar, die Teams eingespielt.

So haben wir die Betreuungsgutscheine eingeführt, wie wenn es kein Corona gäbe. So hat der Vorstand zwei neue Ressorts geschaffen. Esther Lehmann-Staub leitet das Ressort Personal und Patricia Flückiger das Ressort Öffentlichkeitsarbeit. Der Vorstand hat in der Frage, wie denn sich KIBE Region Huttwil in einem liberalisierten Markt aufstellen soll, weitergemacht. Natürlich kamen da auch neue Wege und Instrumente zum Einsatz. Videokonferenzen oder Telefonkonferenzen sind für funktionierende Teams aber kein Hindernis. So kann ich rückblickend sagen: die Betreuungsgutscheine sind gekommen und Corona auch und wir haben unsere Mission weiterhin erfüllt. Wir bieten den Eltern die Sicherheit, dass ihre Kinder durch gut ausgebildetes Personal professionell betreut und gefördert werden, während sie anderen Verpflichtungen nachgehen.

Philippe Groux
Präsident

Alles anders – trotzdem gut

Kinderbetreuung mit Maske – Singverbot – Kinderbetreuungsverbot für ü65 Jährige – Betreuung in 5er Grup­pen – Kein Besuch öffentlicher Spielplätze – Absage sämtlicher Anlässe – Keine Teamevents – Eltern, welche um ihre Jobs kämpfen – Kurzarbeit

Wenn uns vor einem Jahr jemand gesagt hätte, dass diese Schlagzeilen alle eintreffen wer­den, dann hätten wir diese Person wohl für einen Ausserirdischen gehalten. Ein Jahr später haben wir uns bereits an vieles ge­wöhnt, welches sich durch Corona verändert hat und fin­den es gar nicht mehr so aussergewöhnlich – und trotzdem sehnen wir uns nach der verlo­rengegangenen Unbeschwertheit.

Ohne Zweifel, das Jahr 2020 war ein herausforderndes Jahr. Besonders die Organisation und Durchführung der Kinderbetreuung während dem Lockdown im Frühling und die danach fol­gende aufwendige Abrechnung mit dem Kanton hat viel Energie gekostet. Herausfordernde Zeiten bringen aber auch immer Chancen mit sich. Diese versuchten wir im vergangenen Jahr zu packen und haben dabei viele schöne, unvergessliche und berührende Momente er­lebt, welche wir gerne mit Ihnen teilen möchten.

Noch kurz bevor die ersten Corona-Massnahmen getroffen wurden, fand ein durch KIBE Re­gion Huttwil orga­nisierter öffentlicher Kurs zum Thema «Herausforderung Familientisch» statt. Die Teilnehmenden konnten viele spannende und anregende Informationen und Tipps rund um das Essen mit Kindern mit auf den Weg nehmen.

Seit Jahren nehmen wir als KITA am Fasnachtsum­zug in Huttwil teil. Dass dieser aus Pandemiegrün­den dann kurz vorher abgesagt wurde, war eine grosse Enttäuschung. Schnell wurde klar, dass wir darauf nicht verzichten wollen. Deshalb haben un­sere engagierten Mitarbei­tenden kurzerhand einen kleinen, internen Umzug auf die Beine ge­stellt, wel­cher sogar bei der Fasnachtsvereinigung Huttwil für Freude gesorgt hat.

Kurze Zeit später folgte dann der Lockdown. Auch aus dieser Zeit konnten wir einige Perlen mitnehmen. Ei­nerseits freute es uns, dass die Kinderbetreuung in Kitas wie auch in Tagesfa­milien vom Bund als systemrele­vant erklärt wurden. Dies gibt unserem Beruf und der tägli­chen Betreuungsarbeit unserer Mitarbeitenden eine ganz neue Stellung in der Gesellschaft, welche unsere Betreuungspersonen mehr als verdient haben.

In der Zeit des Lockdowns lernten wir ganz neu zu schätzen, mit welch tollen Mitarbeitenden wir zusammen­arbeiten dürfen. Wir erlebten gerade im Bereich der Tagesfamilienbetreuung eine riesige Solidarität. Kinder mussten wegen Corona-Massnahmen des Bundes umplatziert werden oder brauchten plötzlich wegen der Schliessung der Schulen viel mehr Betreuungs­stunden. Andere blieben bei den Eltern zu Hause, weil diese nicht mehr arbeiten konnten. Unsere Betreuungspersonen zeigten sich äusserst flexibel und hilfsbereit, so dass wir nach kurzer Zeit für alle Kinder ein gutes Plätzli gefunden hatten und die Bedürfnisse der abge­ben­den Familien abgedeckt waren. Auch in der KITA durften wir auf ein engagiertes und einge­spieltes Team zählen, welches die Betreuung in 5er Gruppen in der KITA organisierte und Eltern aus systemrelevanten Berufen so­gar eine Betreu­ung zu Hause anbot. Die sich immer wieder verän­dernden Massnahmen wurden von allen Mitarbei­tenden sowohl in der KITA wie auch in den Tages­familien stets mit viel Verständ­nis entgegenge­nommen und umgesetzt. Wir sprechen an dieser Stelle all unseren Mitarbeitenden ein riesi­ges MERCI für die tolle Zusammenar­beit aus: Ohne euch könnten wir nicht so dankbar auf dieses Jahr zu­rückschauen.

Auch für die KITA-Kinder haben unsere kreativen und kompetenten Mitarbeitenden alles ge­geben, um ihnen in diesem Jahr einige Highlights bieten zu können. Da war im Juni zum Bei­spiel der Besuch der Feuerwehr mit der Drehleiter, welche die Kinder in ihren Bann zog. Im Juli wurde für die grösseren KITA-Kinder das KITA-Übernachten mit vorangehendem Wald­nachmittag und anschliessendem feinem Zmorge organisiert. Im Au­gust kamen die Kinder in den Genuss einer Waldwoche, wo sie viel über den Wald lernten und ausgiebig im Wald spielen konnten. Gemeinsam wurde jeweils auch ein Feuer ge­macht, gekocht und gegessen. Kurz vor dem Singverbot im Herbst machten die Mit­arbeitenden mit den Kindern ein spontanes Singpro­jekt und nahmen eine CD mit allen KITA-Liedern auf. Diese CD beglei­tete die Kinder dann auch durch die Zeit, in der nicht mehr aktiv mit ihnen gesungen wer­den durfte.
Das alljährliche Adventsfenster – für einmal ohne Punsch und Ge­schichten – rundete unser KIBE-Jahr auch in diesem speziellen 2020 besinnlich ab.

Wir schauen auf ein spannendes Jahr zurück, in dem wir auch mit Corona – oder vielleicht sogar wegen Corona – nicht stehen geblieben sind. Dies zeigt sich auch dadurch, dass wir im Sommer unsere Betriebsbe­willigung der KITA von 24 auf 30 Betreuungsplätze erweitern konnten. Das ermöglicht uns, dass wir noch mehr Kindern aus Huttwil und der Umgebung einen Platz in unserer KITA anbieten können.

Und vor lauter Pandemie und gleichzeitig unvergesslicher Momente aus diesem Jahr geht fast vergessen, dass dieses Jahr ja eigentlich hätte geprägt sein sollen von der Umstellung des Subventionssystems des Kan­tons Berns auf die Betreuungsgutscheine. Durch gute Auf­klärungsarbeit sowohl bei den Betreuungspersonen mithilfe eines Infoabends wie auch bei den Kunden via Telefon und Informationsschreiben gelang es uns mit viel Fleiss und Aus­dauer, dass wir Ende Jahr ziemlich reibungslos ins neue System umstellen konnten.

 

Alles anders – trotzdem gut

Weiterbildungskurse, Feste, Mitarbeiteressen und vieles mehr mussten wir absagen. Und trotzdem schauen wir zurück und können sagen: Es war trotzdem gut.


Jubilare

Wir freuen uns Ihnen unsere Jubilarinnen zu präsentieren und sagen ein grosses DANKE für das Engagement und die Freude, die sie ins Huttunäscht bringen.

  • 5 Jahre: Isabelle Nauer ist seit dem 1. Juni 2015 als Betreuungsperson Tagesfamilien bei uns tätig.
  • 5 Jahre: Irene Bärtschi ist ebenfalls als Betreuungsperson Tagesfamilien seit dem 1. Juli 2015 bei uns tätig.